Eine Pinealiszyste ist eine gutartige, zystische Struktur im Bereich der Zirbeldrüse (Glandula pinealis). Sie ist bei über eine Viertel der Erwachsenen in Magnetresonanzbildern (MR) zu finden und macht selten Probleme. Wenn sie jedoch an Größe zunimmt und den Aquädukt — die Verbindung zwischen der 3. und 4. Hirnkammer – einengt, kann es zu einem Hirnwasserrückstau (Hydrocephalus) und Beschwerden wie Kopfschmerz, Sehstörungen, Übelkeit und Gangunsicherheit kommen. In diesem Fall sollte die Zyste nach Untersuchung durch einen Neurologen entfernt werden.
Was ist eine Pinealiszyste?
Die Zirbeldrüse (Glandula pinealis) ist eine kleine, mittige im Gehirn gelegene Drüse, die Melatonin produziert, ein Hormon zur Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus. Eine Pinealiszyste (auch Epiphysenzyste, Zirbeldrüsenzyste) ist eine gutartige, zystische Veränderung im Bereich dieser Drüse. Der abgekapselte Zystenhohlraum ist mit klarer bis gelblicher Flüssigkeit gefüllt. Multilokuläre unterteilte oder eingeblutete Zysten sind selten.
Pinealiszysten sind häufig. In der Magnetresonanztomographie (MR) finden sich bei über einem Viertel der gesunden Erwachsenen zystische Läsionen der Zirbeldrüse, in Autopsien sogar bei 40 %. Wenn die Zysten jedoch an Größe zunehmen und den Aquädukt – die Verbindung zwischen der 3. und 4. Hirnkammer – durch Druck einengen, kann das zu einem gefährlichen Aufstau von Hirnwasser führen.
Wie zeigt sich eine Pinealiszyste?
Pinealiszysten sind in den meisten Fällen asymptomatisch und verursachen keinerlei Beschwerden. Oft sind sie Zufallsbefunde bildgebender Gehirn-Untersuchungen und nicht für die Symptomatik verantwortlich, die zur Bildgebung führte. Wenn die Zysten jedoch zu groß werden und den Aquädukt einengen, können folgende Symptome auftreten:
- Kopfschmerz
- Tagesmüdigkeit
- Sehstörungen
- Übelkeit
- Gangunsicherheit
Manchmal sind Pinealiszysten von den selteneren Pinealistumoren schwer zu unterscheiden, dies sind meist gutartige, solide oder gemischt solide-zystisch Parenchymtumore (WHO-Grad I).
Ursachen der Pinealiszyste
Die genaue Ursache von Pinealiszysten ist ungeklärt. Vermutet wird ein Zusammenfließen kleinerer Hohlräumen im Rahmen der embryonalen Gehirnentwicklung.
Therapie der Pinealiszyste
Die Behandlung von Pinealiszysten hängt von ihrer Größe und dem Vorhandensein von Symptomen ab. Kleinere, asymptomatische Zysten müssen gar nicht behandelt werden und können regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unterzogen werden. Größere oder symptomatische Zysten können nach vorangehender neurologischer Untersuchung und Ausschluss andere Erkrankungen operativ entfernt werden, um den Rückstau von Hirnwasser (Hydrocephalus) zu hintanzuhalten.
Wann soll ich zum Neurologen gehen?
Falls Sie an Kopfschmerz, Tagesmüdigkeit, unklaren Sehstörungen, Übelkeit oder Gangunsicherheit leiden, sollten Sie dies jedenfalls bei einem Neurologen abklären lassen. Auh bei einem bildgebenden Befund der eine Pinealiszyste beschreibt solten Sie einen Neurologen konsultieren, falls Sie neurologische Beschwerden haben oder dies vermuten.
Nach Erhebung einer genauen Anamnese und einer gründlichen neurologischen Untersuchung (Status) lässt sich in Zusammenschau mit der Bildgebung sagen, ob Ihre Beschwerden mit einer Pinealiszyste in Zusammmenhang stehen und was unternommmen werden sollte.