Das Karpaltunnelsyndrom beginnt meist mit Kribbeln im Bereich des Daumenballens und der ersten drei Finger, gefolgt von Schwäche um den Daumen. Die Symptome entwickeln sich meist schleichend, können aber ohne Behandlung zu dauerhaften Funktionseinschränkungen führen. Mit der richtigen Diagnose und Therapie lässt sich die Erkrankung gut behandeln. Wichtig sind die frühe Erkennung und konsequente Durchführung der empfohlenen Maßnahmen.
Was ist das Karpaltunnelsyndrom?
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Erkrankung der peripheren Nerven, bei der eine Kompression des Nervus medianus im Bereich der Handwurzel zu einer Einengung und mechanischen Schädigung des Nervs im Karpaltunnel – einem anatomisch vorgegebenen Engpass am Handgelenk – führt.
Anatomie des Karpaltunnels
Der Karpaltunnel ist eine anatomische Region an der Innenseite des Handgelenks, durch ihn verlaufen Beugesehnen, Blutgefäße und Nerven wie der Nervus medianus. Er wird nach unten von Handwurzelknochen, nach oben vom Handgelenksband begrenzt.
Typische Symptome und Beschwerden
Charakteristischen Anzeichen eines Karpaltunnelsyndroms sind:
- Kribbeln im Bereich der ersten drei Finger
- nächtlich verstärkte, ausstrahlende Schmerzen
- Taubheitsgefühl am Daumenballen
- Muskelschwund am Daumenballen
Risikofaktoren und Ursachen
Verschiedene Faktoren können die Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms begünstigen. Berufliche Überlastungen der Hände, wie sie bei intensiver Computerarbeit oder beim Geige spielen auftreten, spielen eine wichtige Rolle. Auch Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Schilddrüsenerkrankungen oder rheumatische Erkrankungen können dazu beitragen. Schwangere haben aufgrund vermehrter Wassereinlagerungen im Gewebe ebenfalls ein erhöhtes Risiko.
Diagnostik und Behandlung
Eine gründliche neurologische Untersuchung ist der erste Schritt zur korrekten Diagnose. Die Behandlungsoptionen umfassen:
- konservative Therapie mit Handgelenksschiene und Ergotherapie
- entzündungshemmende Medikamente bei Bedarf
- minimal-invasiver operativer Eingriff in fortgeschrittenen Fällen
Prävention und Selbsthilfe
Zur Vorbeugung und Linderung der Beschwerden sind eine Entlastung der Hand und regelmäßige Pausen bei manuellen Tätigkeiten wichtig. Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz kann das Risiko deutlich senken.
Wann soll man zum Neurologen gehen?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Beschwerden über mehrere Wochen anhalten oder den Schlaf stören. Auch wenn ein Kraftverlust oder Taubheitsgefühl auftritt, sollte bald ein Neurologe aufgesucht werden.