SUNCT Syndrom

Veröffentlicht: 16. Februar 2024
Zuletzt aktualisiert: 16. März 2025
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Georg Dirnberger

Dr. Georg Dirnberger

Priv.-Doz. Mag. Dr. Georg Dirnberger Facharzt für Neurologie & Psychologe

Das SUNCT-Syndrom ist eine seltene, sehr belastende Form des Kopfschmerzes. Charakteristisch sind kurze, heftige, einseitige Schmerzattacken mit begleitenden autonomen Symptomen wie Augenrötung, Augentränen oder Nasenlaufen. Obwohl die Behandlung herausfordernd ist, können verschiedene therapeutische Ansätze die Beschwerden lindern. Eine frühe fachärztliche Diagnose ist für den Behandlungserfolg entscheidend.

Was ist das SUNCT-Syndrom?

Die Bezeichnung SUNCT steht für “Short-lasting Unilateral Neuralgiform headache attacks with Conjunctival injection and Tearing” – zu Deutsch: kurz anhaltende, einseitige, neuralgiforme Kopfschmerzattacken mit Bindehautrötung und Tränenfluss. Diese präzise Bezeichnung beschreibt bereits die Hauptmerkmale dieser seltenen Form von Kopfschmerz.

Charakteristische Merkmale

Der Schmerz beim SUNCT-Syndrom entwickelt sich innerhalb weniger Sekunden und erreicht schnell seine volle Intensität. Er wird als brennend, stechend oder pochend beschrieben und tritt immer einseitig auf. Besonders betroffen sind dabei:

  • die Augenregion
  • die Stirn- und Schläfenregion
  • gelegentlich auch der Oberkiefer- und Nasenbereich

Verlauf und Häufigkeit

Die einzelnen Schmerzattacken sind von kurzer Dauer, meist nur wenige Minuten. Allerdings können sie sich mit hoher Frequenz wiederholen. Typischerweise treten 5-6 Attacken pro Stunde auf, in schweren Fällen können Betroffene bis zu 200 Anfälle am Tag erleiden. Zwischen den Attacken sind die Patienten völlig schmerzfrei.

Die Erkrankung kann in zwei Verlaufsformen auftreten:

  • episodisch: Mit Attackenserien ein- bis zweimal im Jahr
  • chronisch: Mit Beschwerden über mehr als ein Jahr

Begleitsymptome und autonome Zeichen

Charakteristisch für das SUNCT-Syndrom sind begleitende autonome Symptome auf der schmerzenden Seite. Diese umfassen:

  • Rötung und Tränen des Auges
  • Nasenlaufen oder -verstopfung
  • vermehrtes Schwitzen im Stirnbereich
  • Lidödeme und erhöhter Augeninnendruck

Diese Begleitsymptome treten zuverlässig während der Schmerzattacken auf und sind ein wichtiges diagnostisches Merkmal.

Diagnostik

Die Diagnose des SUNCT-Syndroms erfolgt hauptsächlich anhand der charakteristischen Symptome und des typischen Verlaufs. Eine ausführliche neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren sind wichtig, um andere verwandte Erkrankungen auszuschließen.

Therapieoptionen und Behandlung

Die Behandlung des SUNCT-Syndroms stellt eine besondere Herausforderung dar. Der therapeutische Ansatz umfasst verschiedene Medikamentengruppen:

  • Antikonvulsiva zur Prophylaxe chronischer Schmerzen
  • Lokalanästhetika bei akuten Schmerzattacken
  • Kortikosteroide in ausgewählten Fällen

Die Wirksamkeit der Therapie muss individuell überprüft und angepasst werden, da nicht alle Patienten gleich gut auf jede Behandlung ansprechen.

Wann soll ich zum Neurologen gehen?

Bei Verdacht auf ein SUNCT-Syndrom ist eine rasche neurologische Abklärung wichtig. Besonders wenn Sie unter häufigen, kurzen, einseitigen Kopfschmerzattacken mit den beschriebenen Begleitsymptomen leiden, sollten Sie einen Neurologen aufsuchen.

Häufig gestellte Fragen

  • Ist das SUNCT-Syndrom heilbar?

    Aktuell gibt es keine Heilung für das SUNCT-Syndrom, aber die Symptome können durch geeignete Therapien gelindert werden.

  • Wer ist besonders betroffen?

    Das Syndrom tritt häufiger bei Männern auf und beginnt typischerweise nach dem 50. Lebensjahr.

  • Wie unterscheidet sich SUNCT von anderen Kopfschmerzformen?

    Die Kombination aus sehr kurzen, häufigen Attacken und den charakteristischen autonomen Begleitsymptomen ist einzigartig für das SUNCT-Syndrom.

  • Gibt es auslösende Faktoren?

    Die Auslöser sind noch nicht vollständig verstanden, doch Stress und bestimmte Bewegungen können Attacken triggern.

  • Wie wird die Diagnose gestellt?

    Die Diagnose beruht auf den charakteristischen Symptomen und dem Ausschluss anderer Kopfschmerzformen nach neurologischer Untersuchung.

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